„Vorurteile machen mich krank! HIV nicht.“

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„Vorurteile machen mich krank! HIV nicht.“

Über Sex, Stigma und Solidarität

Für viele Menschen mit HIV in Deutschland ist nicht das Virus selbst das Problem, sondern Ablehnung, Ausgrenzung und Diskriminierung. Das zeigt die Studie positive stimmen 2.0 eindrucksvoll. Und genau deshalb geht das Thema uns alle an: Egal ob positiv, negativ oder ungetestet, findet die Kampagne ICH WEISS WAS ICH TU (kurz IWWIT) der Deutschen Aidshilfe.

Die Studie positive stimmen 2.0 hat gezeigt: Der Großteil der befragten Menschen mit HIV kann heute gut mit der Infektion leben. „Aber gleichzeitig erleben viele alltäglich Diskriminierung und Ausgrenzung“, sagt Projektkoordinator Matthias Kuske. „Vor allem im Gesundheitswesen, in den Medien aber auch im Privaten, beim Sex erleben Menschen mit HIV diskriminierendes Verhalten oder werden mit Vorurteilen konfrontiert“, so Kuske weiter.

Matthias_Kuske_Portrait_Foto-by-PicturePeople-Berlin-Alexa.jpg Bildunterschrift: Matthias Kuske, Projektkoordinator Positive Stimmen 2.0. (Foto : PicturePeople Berlin Alexa)

Matthias_Kuske_Portrait_Foto-by-PicturePeople-Berlin-Alexa.jpg Bildunterschrift: Matthias Kuske, Projektkoordinator Positive Stimmen 2.0. (Foto : PicturePeople Berlin Alexa)

Das alles hat erhebliche negative Auswirkungen auf den Gesundheitszustand, das Wohlbefinden und die sexuelle Zufriedenheit. Hinzu kommen Scham- und Schuldgefühle. Genau das hat ein schwuler Mann in der Studie eindrücklich beschrieben:

„Das war bei einem Date im Restaurant. Wir haben uns kennengelernt und irgendwann habe ich von meinem HIV-Status erzählt. Und dann ist er einfach aufgestanden und abgehauen. Und ich sitze da und fühle mich schmutzig und wertlos – wie Müll.

Die Studie positive stimmen 2.0 zeigt noch mehr: „Über die Hälfte der Befragten wurden in den zurückliegenden 12 Monaten mindestens einmal beim Sex zurückgewiesen“, so Kuske weiter. Es ist daher nicht verwunderlich, dass es knapp der Hälfte der befragten Menschen mit HIV schwerfällt, ihren HIV-Status beim Sex anzusprechen.

Cover_Positive_Stimmen.PNG Bildunterschrift: "Die Studie Positive Stimmen 2.0 kann auf deutsch oder englisch bei der Deutschen Aidshilfe heruntergeladen oder als Printversion bestellt werden. www.aidshilfe.de/shop.

Cover_Positive_Stimmen.PNG Bildunterschrift: „Die Studie Positive Stimmen 2.0 kann auf deutsch oder englisch bei der Deutschen Aidshilfe heruntergeladen oder als Printversion bestellt werden. www.aidshilfe.de/shop.

Eine gute Nachricht: Seit es Schutz durch Therapie gibt, erleben immerhin 40 Prozent der Befragten weniger Diskriminierung. Die HIV-Medikamente unterdrücken dabei die Vermehrung von HIV im Körper. HIV kann dann beim Sex nicht mehr übertragen werden. Diesen Fakt kennen zwar schon viele in der schwulen Community, aber viele eben immer noch nicht. 

Wenn du dich also schon gefragt hast, was du selbst gegen die Diskriminierung von Menschen mit HIV machen kannst, dann wäre das genau ein erster Schritt: Erzähl es weiter: HIV ist unter Therapie nicht übertragbar. Sag es deinen Freund*innen, deiner Familie oder Arbeitskolleg*innen.

Und es gibt noch mehr, was du tun kannst: Zeig dich außerdem überall solidarisch, wo Menschen mit HIV ausgegrenzt oder diskriminiert werden! Und informier Dich auf iwwit.de, der Webseite von ICH WEISS WAS ICH TU! Hier findest Du viele weitere Infos zum Leben mit HIV und wie du oder andere sich gegen Diskriminierung und Ausgrenzung wehren könnt.

Außerdem zeigen wir in unserer Kampagne authentische Bilder von Menschen mit HIV, denn sie sind ein unerlässlicher Teil der Kampagne.

Du willst mehr? Dann melde dich bei IWWIT – und sag uns deine Meinung oder erzähl uns von deinen Ideen oder Wünschen zum Thema Leben mit HIV: Auf Facebook, Instagram oder klassisch per E-Mail. Du kannst das IWWIT-Team auch direkt auf dem CSD Bielefeld ansprechen. Wir freuen uns auf dich!

 

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